Tonnenfilter
by Stefan Heuft
Teichfilter
selber bauen
Nachdem
ich für meinen Gartenteich 2 teure und laut
Herstellerangaben ausreichende Filter installiert hatte, verbrachte ich
den 1.
Sommer damit, die Teichfilter mindestens alle 2 Tage zu reinigen. Auf
Dauer
wurde dies wirklich lästig, und so entschloss ich mich dazu,
einen
größeren
Filter zu installieren, um die Reinigungsintervalle zu
verlängern.
Da
große Filter recht teuer sind, habe ich mir
selber einen Filter gebaut. Zunächst einmal habe ich mir jede
Menge
Filter im
Internet und bei verschiedenen Firmen angesehen.
Letztendlich
stand für mich fest, dass der Filter 5
Kammern und ein großes Volumen haben sollte. Ich habe
fünf 200 Liter
Regentonnen hierzu verwendet. Somit komme ich auf ein Filtervolumen von
1000
Liter!
Das
Wasser verweilt jetzt lange genug im Filter um
sauber zu werden.
Die Rohre wurden zuerst mit dem Kleber einer Heißklebepistole
in den
Tonnen
verklebt und zur besseren Klebkraft mittels einem Bunsenbrenner
aufgetragen
(ähnlich dem Hartlöten oder
Autogenschweißen).
Dies
hielt jedoch nur 1 Jahr, dann wurde der Filter
mit Rohrdurchführungen (Gummidichtungen) versehen. Die halten
ewig und
trotzen selbst mechanischer Belastungen (Bewegung).
Mittlerweile reinige ich meinen Teichfilter noch 2-3-mal im Jahr und habe wirklich sauberes und klares Wasser.
Das Wasser ist Glasklar - Bei 1,35 Meter tiefe!!!
Filterschema
UVC-Lampe
- 36 Watt
Diese
klärt das Wasser mittels UV-Licht. Alternativ kann auch eine Tauch-UVC mit in die erste Tonne gelegt werden.
Das
Wasser fließt mit kreiselnder Bewegung von unten
nach oben durch den 200 ltr. großen Behälter. Hier
wird das Wasser
lediglich
durch einen schrägen Einlauf in rotation versetzt. Hierbei
setzt sich
bereits
jede Menge grobes Material unten in der Mitte der Tonne ab.
Größere
Schmutzpartikel sinken zu Boden und laufen erst gar nicht mehr durch
den
Filter. (Im Laufe eines Reinigungsintervalls kann sich hier schon ein
ganzer
Eimer Schmutz abgesetzt haben) Oben angekommen
fließt das
Wasser in die nächste
Tonne.
2.
Stufe: Bürstenkammer
18
Filterbürsten werden hier von unten nach oben
durchflossen und halten alles Grobe zurück.
3.
Stufe: Filtermatten
2
m² grobe Filtermatten halten alle Partikel zurück,
welche die Bürsten passiert haben. Der Durchfluss ist auch
hier von
unten nach
oben. Ich Empfehle den Einsatz von T-Profil Filtermatten. Hier sind die Abstandhalter bereits mit angearbeitet.
4.
Stufe: Granulat
Hier
habe ich mittels Lavasteinen von ca. 1-2 cm
Durchmesser eine riesige Besiedlungsfläche für die
wichtigen
Mikroorganismen
geschaffen. Das Granulat wird mittels eines Luftsprudelsteins
belüftet,
damit
sich die Mikroorganismen auch bestens vermehren können. Am besten
steckt man das Granulat in einen Filterbeutel. Somit ist die Entnahme
und Reinigung wesentlich einfacher.
5.
Stufe: Filtermatten
2
m² feine Filtermatten halten auch die letzten
Partikel zurück. Der Durchfluss ist, wie bei allen Tonnen von
unten
nach oben.
Detailbeschreibung Tonnenfilter
Der
Teich ist ca. 6x4 m u. 1,35m tief. Er fasst
etwa 10.000 Liter. Der Filter kann gewiss bis zu 50.000 Liter
eingesetzt werden.
Der komplette
Filter wird Drucklos
betrieben, dennoch fließen pro Stunde etwa 6000 - 8000 Liter
Wasser
hindurch. Dieses funktioniert, weil die Tonnen miteinander Verbunden sind,
und sich so immer
gegeneinander ausgleichen. Nur dadurch, dass das Wasser mit
den Rohren von
oben nach unten in die nächste Tonne geführt wurde,
ist sichergestellt
dass das
gesamte Filtermaterial durchdrungen werden muss, und das Wasser nicht
einfach
oben drüber läuft.
Die
Pumpe ist eine Aquamax 10000 und sie hat am
Filter eine Leistung von etwa 6000 - 8000 Liter pro Stunde.
Bei
dem hier
vorgestellten Teichfilter waren das teuerste die Bürsten und
die
Matten. Diese
bekommt man selbstverständlich nicht im Baumarkt. Normalen
Schaumstoff
nehmen
funktioniert nicht, da dieser aus vielen kleinen Bläschen
besteht
(durch das
Aufschäumen). Bei Filtermatten hingegen wurde ein
Schaumstoff während des Aufschäumens
mittels Ultraschall dazu gebracht das die Bläschen platzen und
lediglich die
Verbindungen von Bläschen zu Bläschen stehen bleiben.
(so hab´ ich das
auf
jeden Fall mal gelesen). Von nahem Betrachtet, sieht man aber deutlich
den
Unterschied.
Der
UVC sitzt
zwischen Pumpe und erster Tonne und hat eine Leistung von
36 Watt.
Die
Filtermatten(1x grob u. 1x fein je
50x1000x2000) und die Bürsten (15x50) wurden
über eBay
bezogen. - waren
dort am günstigsten.
Die
200 l Regentonnen bekommt man in jedem
Bau-/Gartenmarkt und die Verbindungsrohre sind 75er HT-Rohre aus dem
Baumarkt.
Das
Lava-Gestein ist von unserem
Hausbau übergeblieben. Bekommt man im Bau-Fachhandel
für ca. 30,- € pro
Tonne
(1.000 Kg). Ob das Lava-Gestein auch in Ihrer
Nähe erhältlich ist,
ist fraglich. Wir sind bei uns in der glücklichen Lage dass
das gesamte
Gebiet
hier Vulkanisch ist. Ich habe einen Händler gesehen,
der die
Steine für 4
€ pro Liter!!! verkauft. (Wucher!!!)
Sie
können aber auch alle anderen Steinarten
hierfür verwenden. z.B. Basalt oder Schotter vom Gleisbettbau.
Wichtig ist, dass
der Stein
eine große
Oberfläche hat. D.h. er muss porös
sein, um in seiner Kompaktheit
eine große Fläche zu erreichen.
Die
Tonne mit dem Granulat wird mit einem
Aquarienlüfter belüftet, um den Mikroorganismen
(Filterbakterien) die
Vermehrung zu erleichtern.
Dazu habe ich einen weiteren Boden in der Tonne eingebracht. Ein paar
Löcher
hinein, damit Wasser u. Luft durch können und mit ein paar
Abstandhalter
(Rohrabschnitte auf dem Boden aufgestellt) eingebracht. Ob unter das
Lava ein
Gitter muss, weiß ich nicht. Ich habe auf jeden Fall eins
installiert,
so liegt
der Luftstein im Wasser und der Schlauch wird nicht gequetscht.
Das
Gitter ist eine Kunststoffplatte, in die
ich jede Menge 18mm Löcher gebohrt habe.
Die
Bürsten stehen lose in der Tonne und Verklemmen
sich dort.
Die Filtermatten
stehen senkrecht und haben
Abstandhalter (Streifen von Filtermatten) dazwischen. Sie sorgen
dafür,
das das
Wasser immer!!! durchfließen kann. Würde
man die Filtermatten
dicht in den
Behälter bringen, wäre der Filter bereits bei 2mm
Verschmutzung
komplett
verstopft.
Oder
anders ausgedrückt: bei einem Durchmesser von
50cm hätte man bei einer Dicht eingebauten Filtermatte eine
Fläche von
d²xPi/4
= ca. 0,2 m² Filterfläche.
In
meinem Fall habe ich 2m² Filtermatten eingebaut,
an denen beidseitig das Wasser vorbeiströmen kann: = 4,0
m²
Filterfläche.
- also das 20-fache !
Ist
nicht ganz einfach nachzuvollziehen, aber es
funktioniert.
Rohrdurchführungen
Die Rohrdurchführungen sind selbstdichtend, werden nicht geklebt und sind jederzeit wieder demontierbar.
Zur Montage die Rohrdurchführung über das Rohr stülpen, und die Bohrungsgröße ermitteln.
Ermittelte Lochgröße mit Bohrkrone oder Stichsäge in den Behälter bohren.
Loch entgraten, damit die Rohrdurchführung nicht beschädigt wird.
Rohr einbringen (mit etwas Fett) - Dicht!!!
Die Rohrdurchführungen erhalten Sie hier: Shop.
Detailbilder Tonnenfilter
Der Filter
Der Einlass DN50
Der Schlauch wurde mit Aquariensilikon in das Rohr eingeklebt. Bombenfest.
Der Schrägeinlauf in der Vortex-Tonne
Wasser marsch! - Es rotiert.
Die Rohrverbindungen
Die Rohrführung zur nächsten Tonne. - Wird bei jeder Tonne so eingesetzt.
Filterbürsten
Grobe Filtermatten
Der zweite Boden für das Belüften des Granulats
Das Granulat
Feine Filtermatten
Der Einlauf in den Teich
Wenn noch Fragen sind: Mailen.